Konzeptentwicklung

Meine Konzeptmaxime

„Eine habitussensible Haltung ist die Grundlage professionellen Handelns in einer komplexen Arbeitswelt “

Diversität als konzeptionelle Herausforderung

Diversität begegnet uns alltäglich in der Arbeitswelt und bewegt jeden Einzelnen dazu, sich je nach Fremdheitsempfinden und -grad zum Gegenüber zu positionieren. Unbewusst erfolgt eine Sortierung nach sozialer Nähe oder Distanz mit Folgen für den weiteren Kontakt. Das können in der Kita/Schule Gespräche mit Eltern aus anderen Kulturkreisen sein, in der Sozialverwaltung die Arbeit mit Menschen anderer sozialer Milieus oder Berufsgruppen und in der Pflege die Teamarbeit mit unterschiedlichen Generationen. Gesellschaftliches Leben basiert auf derartigen Abgrenzungs- und Zugehörigkeitsprozessen. Unterscheidungen sind hier das geltende Prinzip und Habitussensibilität sucht diese Unterschiedlichkeit im individuellen und sozialen Kontext zu verstehen, auszuhalten und damit anerkennend umzugehen. Die Gleichbehandlung aller und gleiche Rahmenbedingungen für alle sind nicht automatisch als gerecht zu betrachten - Diversität erfordert Ungleichbehandlung. Deshalb werden mit meiner Konzeptarbeit Strukturen auf Ausschlüsse und Barrieren hin überprüft und durch eine Vielfalt berücksichtigende Gestalt ersetzt. Auf Seiten von Institutionen oder Organisationen braucht es ein Klima des Zulassens von Irritationen und Fremdheit. Zudem die Bereitschaft, Barrieren in den eigenen Arbeitskonzepten und Strukturen zu finden und so manches neu zu denken. Letztlich wird dadurch eine neue Sichtweise auf und im Umgang mit Konflikten gefunden. 

Alle Mitarbeitenden in Organisationen des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesens müssen eine Begegnung auf Augenhöhe trotz trennender Unterschiede gewährleisten. Das bedarf einer habitussensiblen Arbeitsweise, die konzeptionell erarbeitet und festgeschrieben sein muss. Der Betrachtungs- und Arbeitsansatz zur Habitussensibilität ermöglicht in diesem Zusammenhang gemeinsam mit den pädagogischen/pflegenden Fachkräften die Entwicklung sensibler Einrichtungsstrukturen, welche einen bewussten Umgang mit „dem Fremden“ ermöglichen und auftretende Konflikte sozial verstehen.

Was braucht es?

Für unsere Freizeit gilt, dass wir uns dort mit Menschen des gleichen oder ähnlichen sozialen Status und Habitus umgeben. Mit denen ist ein gegenseitiges Verstehen meist ohne viel Worte möglich. Das entlastet uns von trennenden Aushandlungen, fordert weniger Kompromisse und erzeugt Sicherheit und Vertrauen. In der Arbeitswelt sind wir mit Diversität konfrontiert, wodurch ein gegenseitiges Missverstehen und das Gefühl von Fremde wahrscheinlicher wird. Teilweise reagieren wir auf dieses Fremdheitserleben mit unbewusster Ablehnung, Unsicherheit oder dem inneren Wunsch nach Kontaktvermeidung. Professionalität in solchen Begegnungen bedeutet, die Gleichwertigkeit von mir unterscheidbarer Denk- und Handlungsweisen anzuerkennen und offen für die kritische Reflexion eigener Denkweisen zu sein. Die Bereitschaft zum wirklichen Verstehen setzt die Akzeptanz von Fremdheit als Grundlage der sozialen Welt voraus und das Wissen um habituell bedingte Abwehrreaktionen (eigene und meines Gegenübers) auf dieses Erleben von Diversität. Diese professionelle Haltung nennt sich Habitussensibilität und ist der Schlüssel für eine gleichwertige Begegnung auf Augenhöhe.

Das ist mein Angebot

Gerne unterstütze ich Sie oder ihr Team bei der Herausbildung einer habitussensiblen Arbeitshaltung. Ihre Organisation begleite ich bei der Entwicklung habitussensibler Handlungskonzepte und deren Implementierung. Als Arbeitsinstrumente biete ich zielgruppenorientierte Weiterbildungen zum Thema Habitussensibilität und begleite die nachhaltige Implementierung durch Supervision dieser Denk- und Arbeitsweise. Zudem bietet sich in Organisationen mit Schnittstellenaufgaben oder interdisziplinären Teams eine Habitusanalyse an, um die Strukturdimension (Gender, Klasse, Generation oder Ethnie) von Missverstehen zu klären und die Sensibilitätsentwicklung daran auszurichten. Der kulturelle Wandel innerhalb einer Organisation wird über habitussensibel agierende Mitarbeitende vollzogen, die eigene Handlungsmuster reflektieren und rahmende Strukturen hinterfragen können.

Melden Sie sich gerne bei Interesse

In einem unverbindlichen telefonischen Erstgespräch klären wir gemeinsam die möglichen Angebotskombinationen und Rahmenbedingungen ab. Die Supervisionssettings können auch remote stattfinden, bei Weiterbildungen zur Habitussensibilität sind ebenfalls hybride Formate denkbar, indem vertiefende und Alltagsreflexive Supervision online stattfindet.

Logo DGfB